Audi R8 LMS statt Porsche 911 GT3 Cup MR

Saisonauftakt mit einigen Überraschungen für Jörg Viebahn

Den Saisonauftakt hatte sich Jörg Viebahn auch deutlich anders vorgestellt. „Aber manchmal kommt es anders, als man denkt.“ Eigentlich wollte der Engelskirchener zusammen mit dem Frankfurter Andreas Weiland mit einem Porsche 911 GT3 Cup MR beim 62. Eibach ADAC ACAS Cup, dem 3. Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), in die Saison starten.

Doch lief im Vorfeld der Veranstaltung einiges schief. Als das Einsatzteam Weiland Racing/Schütz Motorsport den Porsche für die Reise zum Nürburgring verladen wollte, traten unerwartet massive technische Probleme auf. Das Auto ließ sich nicht mehr starten. Trotz intensiver Arbeiten – der Kabelbaum wurde getauscht und weitere Teile gewechselt – ließ sich das Problem nicht beheben. Auch Porsche-Mitarbeiter in der Niederlassung am Hockenheimring fanden keine Lösung, so wurde der Porsche schließlich ins Werk nach Weissach gebracht.

Viebahn: „Das war für mich eine neue Erfahrung, dass ein Auto einfach nicht mehr laufen will.“ Anschließend gab es verschiedene Pläne, um das Rennwochenende auf dem Nürburgring zu retten. Der Kontakt zum befreundeten Team Car Collection brachte eine Lösung. Das Team wollte am Nürburgring vier Audi R8 LMS einsetzen. Im GT3-Audi waren noch Plätze für einen Freitagstest und das Rennen am Samstag frei. Viebahn: „Das Angebot haben wir dankbar angenommen.“

Am Freitag nahmen sowohl Viebahn als auch Weiland für einige Runden im Audi R8 Platz. Viebahn: „Ich bin fast seit zehn Jahren kein GT3-Fahrzeug mehr gefahren, aber ich habe mich auf Anhieb in dem Audi wohl gefühlt. Um richtig schnell zu sein, brauche ich allerdings ein paar Runden mehr.“

Am Samstag trat Viebahn, Weiland verzichtete an diesem Wochenende, dann gemeinsam mit Klaus Koch und dem Niederländer Milan Dontje zum 4h-Rennen an. „Ich hatte für dieses Rennen keine großen Erwartungen, da mir die Fahrpraxis auf dem Auto fehlte und die Besetzung sicherlich auch nicht für ein Spitzenresultat tauglich war. Denn im Feld der über 150 Starter auf dem Nürburgring gab es mehr als 30 GT3-Fahrzeuge, die zum Teil mit hochkarätigen Werkspiloten besetzt waren.“

Das Training verlief dann auch nicht optimal für das Trio. Viebahn: „Die Sitzung wurde zweimal nach Zwischenfällen mit der Roten Flagge abgebrochen. So sind wir kaum zum Fahren gekommen. Dann wurde uns auch noch die schnellste Rundenzeit gestrichen, weil unser Auto beim zweiten Abbruch zu schnell auf der Strecke unterwegs war. Deshalb musste ich vom Ende der Startgruppe aus ins Rennen gehen.“

Der Engelskirchener kämpfte sich in seinem ersten Stint von Rang 60 bis auf Position 27 nach vorn. „Es hat richtig Spaß gemacht, sich vor zu kämpfen. Allerdings habe ich viel Zeit verloren, denn das Überholen war wirklich nicht so einfach, da die GT3-Autos auf der Geraden langsam sind.“ Am Ende fuhr das Audi-Trio auf Platz 26 im Gesamtklassement über die Ziellinie, das bedeutete Rang 2 in der Kategorie GT3-ProAm.

Viebahn: „Der erste Auftritt in dieser Saison war in Ordnung, auch wenn er anders geplant war. Nach der langen Pause waren die gefahrenen Rundenzeiten in einem GT3-Auto schon ganz gut. Ich war nur drei Sekunden langsamer als der schnellste Pilot auf dem Audi.“ Wie es nach dem turbulenten Wochenende weitergeht, ist erst einmal offen. Viebahn: „Wir müssen jetzt schauen, was mit dem Porsche ist und die Situation neu bewerten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Denkbar ist, dass wir mit Car Collection und Audi weitermachen. Aber auch der Einsatz des Porsche ist weiterhin möglich. Und für das 24h-Rennen auf dem Nürburgring suchen wir auch noch ein Team. Mal schauen, was sich ergebt. Eine Entscheidung wird in den nächsten Tagen fallen. Auf jeden Fall werden wir in diesem Jahr weitere Langstreckenrennen auf dem Nürburgring fahren.“

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