Einmal durchatmen bitte…

Ein durchwachsenes Wochenende mit einem versöhnlichen Ausgang liegt hinter der PROsport Performance-Mannschaft um Jörg Viebahn und Adam Christodoulou.
„Die Strecke in Anderstorp (Schweden) erscheint auf den ersten Blick einfach, erfordert aber durch die stark überhöhten- und langen 180-Grad-Kurven überdurchschnittliche Streckenkenntnis und Erfahrung“, stellte Jörg nach den ersten Runden auf dem ehemaligen Formel1-Kurs fest.

Die 3h „Tracktime“, sowie die zwei weiteren je 40 Minuten freien Trainings am Freitag wurden so vom Team genutzt, um verschiedene Linien gegeneinander auszufahren und ein sinnvolles „Setup“ für die zwei 50-Minuten-Rennen am Samstag und Sonntag zu finden.

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Das erste Qualifying für Adam am Samstag Mittag fand nach einem Platzregen, bei stetig abtrocknender Strecke statt. Adam hatte Pech, als in seiner letzten schnellen Runde ein Ferrari auf der Ideallinie zu „parken“ schien und ihm so die Zeit „verhagelte“. Startplatz 6 war sicher nicht die optimale Ausbeute und Vorraussetzung für ein Topergebnis in Rennen 1.
Dennoch kämpfte Adam sich im Verlauf des Rennens zwei Plätze nach vorn und übergab nach 25 Minuten den Prosport Porsche an Jörg.
Das Geschwindigkeitslimit in der Boxengasse war mit 50 Km/h festgelegt. Jörg zog aus der Wechselzone auf die „Fast-lane“ und sah vor sich einen Marschal mit einer Laserpistole stehen. Ein Blick auf die Geschwindigkeitsanzeige zeigte ihm eine mit 32 Km/h zu geringe Geschwindigkeit an.

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Daraufhin beschleunigte er auf die ertaubten 50 Km/h, was den Marschal ohne! Messung der tatsächlichen Geschwindigkeit veranlasste, eine Durchfahrtstrafe auszusprechen. So kam Jörg mit knirschenden Zähnen, mittlerweile auf P2 liegend, in der letzten Runde noch einmal durch die Boxengasse. Der PROsport Performance Porsche wurde danach an 5. Stelle liegend abgewunken. Ein entsprechender Protest bei der Rennleitung blieb leider ohne Erfolg. „So etwas nennt sich dann -augenblickliche Tatsachenentscheidung!-„, kommentierte Jörg frustriert. „Der Marschal hat subjektiv geurteilt und nur aufgrund des Motorengeräuschs eine zu hohe Geschwindigkeit vermutet und haut uns mal eben das gute Ergebnis vom Tisch.“

Das zweite Qualifying von Jörg am Sonntag Morgen ergab Startplatz 4 mit lediglich 3/10 Sekunden Rückstand. So zeigt sich wieder, wie Eng der Kampf an der Spitze ist und wie gut die BoP (Ballance of Performance) die verschiedenen Fabrikate zusammenführt.

Beim fliegenden Start zu Rennen 2 bewies Jörg einmal mehr seine Qualität als Starfahrer, in dem er sich direkt auf die 2. Position katapultierte.

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Noch in der gleichen Runde konnte Jörg in der ultralangen „Karussell-Kurve“ einen Ferrari aus der GT-Klasse und den Camaro von Max Braams außen! überholen und sich so an die Spitze des GT4-Feldes setzen.
Im Verlauf der ersten Rennhälfte ließ zunächst leichter, dann massiv einsetzender Regen das Fahren auf Slicks zum Lotteriespiel werden. „Ich hatte zwei Mega-Momente auf der Gegengeraden. Der Cup-Porsche schwamm unvermittelt auf der Hinterachse auf und pendelte extrem zur linken Seite. Voll am Lenkanschlag Links und Rechts beim Gegenpendler konnte ich das Auto gerade noch wieder auf Kurs bringen. Irgendwie muss ich dabei die Stoppuhr ausgelöst haben. Als ich daraufhin zum Reifen-und Fahrerwechsel abbiegen wollte, beschäftigte ich mich einen Moment zu lang mit dem Rücksetzen der Uhr. Ich übersah eine Pfütze bei der Anfahrt zur Boxengasse, schwamm prompt auf und berührte unsanft die Leitschienen. Glücklicher Weise war das Auto nicht schwer beschädigt, sodass Adam lediglich mit einer deutlich veränderten Spur und einem schief stehenden Lenkrad klarkommen musste.“
Im weiteren Verlauf des Rennens zeigten sich bei Regen wieder die Vorteile der Fahrzeuge mit Traktions- und Stabilitätskontrolle. Adam kämpfte wie ein Löwe musste sich aber schlussendlich mit dem 4. Platz begnügen.

Wegen des schlechteren Abschneidens seiner direkten Verfolger, konnte Jörg seinen Vorsprung in der Meisterschaft ausbauen und wird mit einem kleinen Polster zum Finale nach Holland fahren.
Der Ausgang der Europameisterschaft bleibt also spannend bis zum Finallauf in Zandvoort vom 11.-13.Oktober, wo noch alles offen ist.

Als Fazit des Wochenendes bleibt neben der gewonnenen Erfahrung, das auch ein wenig Glück zum Renngeschäft gehört.

„Keep your Fingers x“

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