Kleiner Rückschritt in der Eifel

Jörg Viebahn bei der GT4 European Series auf dem Nürburgring

„Unser Abschneiden beim Heimspiel auf dem Nürburgring war sicherlich nicht so positiv, wie ich es erhofft hatte. Wir sind zwar in beiden Rennen ins Ziel gekommen und haben weitere Punkte gesammelt, doch waren die Platzierungen eher enttäuschend. Es ist einiges gegen unseren Plan gegangen“, lautete das Fazit des Engelskirchener Jörg Viebahn nach der dritten Veranstaltung der European GT4 Series auf dem Nürburgring. Mit seinem Partner Nicolaij Möller Madsen (Dänemark) hatte er im Porsche Cayman GT4 CS Allied Racing im ersten Rennen in der ProAm-Klasse nur Rang fünf belegt, im zweiten Lauf ging es nicht weiter als Platz drei nach vorn.

Die äußeren Bedingungen in der Eifel waren am kompletten Wochenende gut. Es gab zwar zahlreiche dunkle Wolken, aber der Regen blieb aus. Viebahn und sein Partner machten in den freien Trainings noch einige Abstimmungsarbeiten an dem Porsche und fuhren Zeiten, die in der Spitzengruppe lagen. Ernst wurde es dann beim Zeittraining. Der Engelskirchener fuhr das Qualifying für das erste Rennen. Aber erneut ging einiges schief. Viebahn. „Wir sind davon ausgegangen drei Runden lang den Peak des Reifens für eine Top-Rundenzeit nutzen zu können. In der ersten Runde war der Reifendruck noch zu niedrig, im zweiten Umlauf bin ich im Verkehr steckengeblieben und beim dritten Versuch fehlte mir dann überraschend der notwendige Grip im Schumacher-S.“ Unter dem Strich blieb so nur Startplatz 9 mit der Zeit aus der zweiten Runde unter den 20 Startern. „Ich weiß, dass das Qualifying sicherlich nicht meine stärkste Disziplin ist, aber wenn der Reifen noch 200 Meter länger optimalen Grip gehabt hätte …“

Das erste Rennen geriet dann zum totalen Misserfolgserlebnis. Viebahn: „Trotzdem ich die Startampel nicht sehen konnte, gelang es mir, mich für Kurve 1 gut zu positionieren. So konnte ich bis Kurve 5 zwei Positionen gutmachen. Dann gab es bei Anfahrt zur Kurve 10 vor mir eine Rangelei mit meinem Teamkollegen Kasperlik, deswegen mussten wir mit drei Fahrzeugen gleichzeitig ausweichen. Der Aston Martin unmittelbar vor mir entschied sich für links und ich für rechts. Plötzlich und unvermittelt wechselte der Fahrer dann aber die Seite und ist mir so voll auf mein Vorderrad gefahren. Dabei ist die Felge gebrochen und der Reifen hat Luft verloren.“

Durch den notwendigen Boxenstopp verlor das Duo fast eine komplette Runde, damit war das Rennen gelaufen. Viebahn: „Wir sind dann noch zu Ende gefahren, um die Punkte für Platz 5 in der ProAm-Wertung zu holen. Schade, es wäre sicherlich mehr möglich gewesen, zumal Kasperlik unbeschadet aus den Kollisionen herauskam und schlussendlich das Rennen gewann.“

Beim zweiten Lauf ging Teamkollege Möller Madsen von Startposition 5 ins Rennen. Der Däne zeigte eine Topleistung, ging im Verlauf der ersten Runde in Führung und verteidigte diese Position bis zum Pflichtboxenstopp zur Rennhälfte. Doch dann gab es einige Verwirrung beim Allied-Team. Viebahn: „Vor dem Rennen war verabredet worden, dass das besser platzierte Team den Boxenstopp als Zweiter absolvieren sollte, was meist einen großen zeitlichen Vorteil bedeutet. Aber dann mussten wir auf Anweisung der Renningenieure plötzlich unseren Stopp vorziehen und haben durch den folgenden Undercut insgesamt vier Sekunden auf unsere Teamkollegen verloren. Nikolaij hat für den möglichen Vorteil das Auto sehr hart rangenommen, was mir dann später auf die Füße fiel.“

Viebahn übernahm den Porsche so auf Position drei. Anschließend ließ der Engelskirchener noch einen Toyota GT4 passieren, der nicht in der ProAm-Klasse fuhr und richtete sich auf Platz zwei in der ProAm-Wertung ein. Diese Platzierung ging allerdings noch verloren. Viebahn: „In den letzten Runden waren meine Reifen absolut am Ende. Das hat dann auch dazu geführt, dass mir in der vorletzten Runde ein Fehler unterlaufen ist und ich habe so noch einen Platz verloren. Das ist mega ärgerlich und frustrierend.“

Mit 98 Punkten liegen Viebahn/Möller Madsen in der ProAm-Wertung aktuell auf Rang drei. Viebahn: „Es gibt noch sechs Rennen und da es keine Streichresultate gibt, ist noch nichts entschieden. Allerdings gibt es innerhalb unseres Teams Allied Racing massiven Diskussions- und Klarstellungsbedarf. Es kann nicht sein, dass definierte Teamstrategien zum Vorteil unseres Schwesterautos während des Rennens plötzlich geändert werden. An diesem Wochenende war für uns erheblich mehr drin.“

Die nächste Veranstaltung der GT4-EM findet im niederländischen Zandvoort (25-.27. September) statt.

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