Jörg Viebahn beim vierten Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie
Jörg Viebahn kehrte zum vierten Rennen der Nürburgring Langstrecken-Serie (NLS), dem 45. RDM DMV Grenzlandrennen, auf den Nürburgring zurück. Zuvor hatte der Gummersbacher aus persönlichen Gründen eine Rennpause eingelegt. Er teilte sich einen Audi R8 LMS GT3 Evo II vom Team Car Collection mit Leon Köhler (Kleinwallstadt) und dem Schweizer Lorenzo Rocco. Bei Sonnenschein in der Eifel gingen knapp 120 Teilnehmer an den Start, darunter 15 GT3-Fahrzeuge.
Zu Beginn hatte alles noch recht positiv ausgesehen. Köhler war am Trainingsanfang mit 8.00,802 Minuten die neuntschnellste Zeit gefahren. Die Teamkollegen kamen an diese Topzeit anschließend nicht mehr ran. Viebahn: „Ich hatte keine einzige freie Runde. Doppelgelb-Flaggen und Code-60-Zonnen verhinderten einfach schnelle Rundenzeiten. So habe ich mich darauf beschränkt, einige alternative Einstellungen mit der neuen Traktionskontrolle des Evo2 Audi zu erfahren.“
Nach dem Qualifying schlug eine Meldung der Rennleitung wie eine Bombe ein. Viebahn wurde ein angebliches Tempo-Vergehen in einer Code-60-Zone vorgeworfen. Strafe für das Team: Start aus der Boxengasse plus zwei Minuten Zeitstrafe und weitere 60 Sekunden Strafe für den Nachstart. Viebahn: „Bei der Einfahrt zum Brünnchen habe ich bei einem Posten Doppelgelb gesehen. Ein Code-60-Schild gab es aber anschließend nicht. Ich war 111 km/h schnell und bei Doppelgelb gelten 120 km/h.“ Auch auf dem Onboard-Video des Audi war kein Code-60-Schild zu sehen. Deshalb ging Viebahn zur Rennleitung: „Dort wurde mir erklärt, dass eine Entscheidung getroffen worden sei und das Video nicht weiter interessiere. Das war für mich unverständlich, denn das Video zeigt klar, dass dort kein Schild zu sehen war. So ein Verhalten kann ich nicht akzeptieren.“ Dennoch mußte er die Entscheidung hinnehmen, da die Einspruchsfrist von lediglich 30 Minuten schon verstrichen war.
So blieb die haltlose Anschuldigung mit der Entscheidung der Rennleitung bestehen und das Team startete folglich aus der Boxengasse. Der Zeitverlust betrug so bereits vor dem Start über drei Minuten. Während der vier Stunden Renndauer arbeitete sich das Team immer weiter nach vorn. Dabei waren die Rundenzeiten aller drei Piloten auf einem Topniveau. Am Ende reichte es noch zu Platz 12 im Gesamtklassement und Rang 2 in der SP9-ProAm-Klasse. Viebahn, der zwei Stints absolvierte: „Wir sind ohne Probleme ins Ziel gekommen, allerdings wäre deutlich mehr möglich gewesen. Ohne Strafe hätten wir die Klasse klar gewonnen, da wir nur eine Minute Rückstand auf den Konkurrenten hatten. Dazu wären wir in der Gesamtwertung um Platz 6 gelandet. Aber das hat die Rennleitung verhindert. Schade für das Team.“
Mit seiner eigenen Leistung war der Gummersbacher zufrieden: „Zu Schluss hatte ich noch eine einigermaßen freie Strecke. Die letzte Rennrunde war mit 8.15,432 Minuten meine schnellste an diesem Tag. In Anbetracht der Situation auf der Strecke war das in Ordnung.“