„Es hätte schlimmer kommen können“

Viebahn sammelte in Zandvoort bei der GT4 European Series Topplatzierungen und Punkte

„Zandvoort ist sicherlich nicht die Rennstrecke, die dem Aston Martin liegt“, stellte Jörg Viebahn nach Abschluss der Rennen drei und vier der GT4-Europameisterschaft fest, die er erneut mit dem Aston Martin Vantage V8 GT4 von Mathol Racing bestritt, „das ständige Auf und Ab sowie die zahlreichen nach außen hängenden Kurven sind Gift für den schweren GT.“ Trotzdem reichte es nach den Plätzen vier und fünf für wichtige Punkte im Titelkampf für den Engelskirchener.

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Das Rennwochenende auf der niederländischen Traditionsrennstrecke begann schon am Freitag mit den freien Trainings. „Der Reifenverschleiss ist auf dem Dünenkurs extrem hoch, deshalb haben wir im ersten Training versucht, ein vernünftiges Setup zu finden.“ Das zweite freie Training ließ Viebahn dann aus, da es regnete. „Für die beiden Renntage war trockenes Wetter angesagt, deshalb war das Fahren mit einer Regenabstimmung unnötig.“

Im Zeittraining für das erste Rennen hatte Viebahn Pech. „Auf meiner schnellen Runde bin ich von einem Konkurrenten aufgehalten worden. Das hat mich gut sieben Zehntelsekunden und drei Startplätze gekostet.“ So blieb dem Aston-Martin-Fahrer nur Startposition sieben.

Im Qualifying für Lauf zwei verschätzte sich Viebahn: „Ich wollte einen Satz neuer Reifen für das Rennen sparen und bin mit den Gebrauchten aus dem vorhergehenden Training gefahren.“ Doch das Experiment ging schief. Viebahn merkte schnell, dass mit den alten Reifen an keine schnelle Runde mehr zu denken war. Aber nach dem Wechsel auf frische Pneus blieb keine Zeit mehr für eine Toprunde. So kam erneut nur Startplatz sieben heraus.

Die Geschichte von Rennen eins ist schnell erzählt. Viebahn blieb nach dem Start im Verkehr hängen und konnte zunächst nur seine Position halten. Nach dem Pflichtboxenstopp zur Halbzeit des 50-minütigen Rennens lief es dann etwas besser und der Aston-Martin-Pilot verbesserte sich noch bis auf Rang vier. „Im Rennen ist eigentlich wenig passiert. Die neuen KTM X-Bow GT4 waren bei ihrer Premiere überlegen. Obwohl in den beiden Autos keine Toppiloten saßen, haben die KTM Training und Rennen absolut dominiert.“ Für das zweite Rennen wurde den beiden KTM-Autos zwar etwas Leistung genommen, doch an der Überlegenheit änderte sich wenig.

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Vor Lauf zwei ging dann bei dem Mathol-Fahrer einiges schief. „Da war ich einfach nur höflich und bin dafür bestraft worden.“ Was war passiert? Viebahn sollte vor dem Start dem Streckensprecher noch ein Interview geben. Deshalb stieg der Engelskirchener noch einmal aus dem Auto aus. Doch als er nach Ende des Gesprächs in die Startaufstellung fahren wollte, war die Ampel an der Boxenausfahrt bereits auf Rot geschaltet. Das bedeutete den letzten Startplatz für den Aston Martin.

Mit einer gehörigen Menge Wut im Bauch inszenierte Viebahn direkt nach dem Start eine spektakuläre Aufholjagd. Nach drei Runden lag er bereits auf Rang fünf. Nach dem Pflichtboxenstopp und weiteren schnellen Runden wurde Viebahn dann auf Platz drei geführt. Doch anschließend musste er dem hohen Anfangstempo Tribut zollen. „Bei meiner Aufholjagd haben ich die Reifen richtig strapaziert. Das habe ich in den letzten Runden gemerkt, als von hinten noch zwei Gegner an mir vorbei gefahren sind. Ich war echt chancenlos.“ Die beiden Niederländer Duncan Huisman (Chevrolet Camaro GT4) und Simon Knap (BMW M3 GT4) ließen Viebahn noch auf Rang fünf zurückfallen.

Am Ende behielt der den dritten Rang in der Meisterschaftstabelle. „Wir müssen zufrieden sein. Zandvoort und Aston Martin passen einfach nicht zueinander. Trotzdem habe ich zweimal in der Spitzengruppe die Zielflagge gesehen und so viele Punkte wie möglich geholt. Wir sind quasi mit einem blauen Auge davon gekommen. Und beim nächsten Mal bin ich gegenüber den Streckensprecher nicht mehr ganz so hilfsbereit.“

Rennen 1

  1. Daniel Uckermann (A)                        KTM X-Bow GT4
  2. Ricardo van der Ende/Bernhard van Oranje (beide NL) BMW M3 GT4
  3. Marcel Nooren/Jelle Beelen (beide NL)             Chevrolet Camaro GT4
  4. Jörg Viebahn (D)                        Aston Martin Vantage V8 GT4

Rennen 2

  1. Peter Ebner/Sascha Halek (beide A) KTM X-Bow GT4
  2. Marcel Nooren/Jelle Beelen (beide NL)                        Chevrolet Camaro GT4
  3. Luc Braams/Duncan Huisman (beide NL)                         Chevrolet Camaro GT4
  4. Jörg Viebahn (D)                        Aston Martin Vantage V8 GT4

GT4-Europameisterschaft 2015 (nach zwei Rennen)

  1. Marcel Nooren/Jelle Beelen (beide NL) 81 Pkt.
  2. Luc Braams/Duncan Huisman (beide NL) 67 Pkt.
  3. Jörg Viebahn (D) 55 Pkt.

 

Nächste Veranstaltung: 05.-07. Juni ADAC GT Masters, Red Bull Ring (Österreich)

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