Schwieriges Wochenende mit erfolgreichem Ende

Jörg Viebahn fuhr in Monza zum Vizetitel in der GT4 European Series

Jörg Viebahn erlebte beim Finale der GT4 European Series auf der Traditionsrennstrecke von Monza (Italien) ein Rennwochenende mit Höhen und Tiefen. Viebahn: „Durch den kurzfristigen Teamwechsel musste ich mich ohne Testfahrten auf den BMW M3 GT4 einstellen. Das war gar nicht so einfach, denn der BMW verhält sich gegenüber dem Porsche GT4 komplett anders. Ich musste meinen Fahrstil deutlich verändern. Aber zum Schluss hat es dann zu einem weiteren Rennsieg gereicht. Ich konnte meinen Europameisterschaftstitel zwar nicht verteidigen, aber EM-Platz zwei war auch nicht schlecht.“

Gt4 Series

In den freien Trainings ging es für den Engelskirchener zunächst darum, den Wagen und die traditionsreiche Hochgeschwindigkeitsstrecke kennenzulernen. Die Rundenzeiten spielten zunächst keine Rolle. „Ich habe schnell gemerkt, dass es nicht so einfach ist, mit dem BMW schnell zu fahren. Das Fahrzeug musste ganz präzise bewegt werden. Ich musste in sehr kurzer Zeit, sehr viel lernen.“ Die Resultate waren auch im Qualifying noch nicht wunschgemäß. Während sein Teampartner, der Niederländer Simon Knap, in seiner Session auf Startplatz fünf fuhr, blieb Viebahn in seiner Gruppe auf Startposition zehn stecken. „Das war nicht besonders gut. Ich wüsste zwar, wo die Fehler liegen, konnte es aber im Zeittraining noch nicht richtig umsetzen.“

Kurz nach dem Start des ersten Rennens war dann die Meisterschaft gelaufen. Viebahns BMW mit Knap am Steuer erlitt bei einer Kollision einen Reifenschaden und büßte mehr als eine Runde ein. „Wir hatten keine Chance mehr zu gewinnen. Aber ein Sieg war die Voraussetzung, um mir eine letzte Chance auf die Titelverteidigung zu erhalten. Wir sind dann noch als Fünfte ins Ziel gekommen.“ Bernhard von Oranje und Ricardo van der Ende (beide Niederlande) holten mit ihrem BMW M3 GT4 Platz drei und damit gleichzeitig auch den Europameisterschaftstitel.

Im zweiten Rennen ging es dann für Viebahn um Platz zwei in der Meisterschaftstabelle: „Nach dem schwachen ersten Lauf stand ich unter Druck, im zweiten Rennen noch einmal eine Spitzenplatzierung einzufahren. Wir haben die Daten intensiv studiert und ein einiges herausgefunden, und dann hat es auf der Strecke plötzlich funktioniert. Im zweiten Rennen war ich dann so schnell wie ich es mir das ganze Wochenende gewünscht hätte.“ Viebahn hielt sich aus dem Startgetümmel heraus und konzentrierte sich darauf, die erste Runde ohne Schäden zu überstehen. Anschließend arbeitete er sich mit schnellen Zeiten Runde für Runde nach vorn.“ Als er beim obligatorischen Boxenstopp an seinen Partner Knap übergab, lag er im GT4-Feld an der Spitze. Der Niederländer schaffte es schließlich das Spitzenresultat über die Distanz zu bringen und als Sieger über die Ziellinie zu fahren.

Gt4 Series

Viebahn holte mit seinem dritten Saisonsieg den Vizetitel und freute sich: „Platz zwei ist auch nicht zu verachten. Aber besonders stolz bin ich, dass ich drei Siege auf drei verschiedenen Autos geholt habe. Mit der Ginetta in Misano, mit dem Porsche in Paul Ricard und dem BMW in Monza. Die Atmosphäre hier in Italien war toll, ein würdiger Saisonabschluss.“

GT4-Europameisterschaft 2014 (Endstand)

1. Bernhard von Oranje/Ricardo van der Ende (NL)            206 Pkt.

2. Jörg Viebahn (D)                                                              184 Pkt.

3. Luc Braams/Duncan Huisman (beide NL)             169 Pkt.

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