2×2=2

Zweimal der 2. Platz im Sprint und im Langstreckenrennen bedeuten nach dem 3. Lauf zur GT4 EM den 2. Platz in der Meisterschaft bei noch 4 ausstehenden Rennen.
Die 15 Minuten Qualifying, bei langsam abtrocknender Fahrbahn, reichten nicht um zwei Topzeiten zu setzen. Jörg setzte zunächst die schnellste Zeit auf Regenreifen. Durch die lange Boxendurchfahrt und die beengten Verhältnisse in der Boxengasse fehlten am Ende 30 Sekunden, um noch eine Zeit auf Slicks zu fahren. Startplatz 8 war somit keine gute Voraussetzung für die folgenden Rennen, zumal auch das zweite Qualifying für Adam Christodoulou bei Starkregen zu keiner besseren Zeit führte. Das beste Ergebnis beider Fahrer ergibt die Startposition für das gemeinsame Langstreckenrennen.

Jörg erwischte den stehenden Start zum Sprint bei erneutem Regen optimal und befand sich nach „La Source“ schon auf Platz 4. „Durch „Eau Rouge“ und zur Anfahrt auf „Les Combes“ war vor lauter Gischt purer Blindflug angesagt. Vollgas mit 240 km/h ohne auch nur ansatzweise zu sehen was der Vordermann macht und dann irgendwo einen Bremspunkt zu schätzen ist schon ein wenig bekloppt! Fragt mich nicht wie oder wo, aber irgendwo auf dem Weg habe ich ein Auto überholt.“
Im Verlauf der zweiten Runde konnte er mit leichter Berührung am BMW von Bernhard von Oranje vorbeiziehen und kurze Zeit danach auch an dem führenden Camaro von Max Braams.

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Auftretende Probleme mit der Bremse verhinderten aber den möglichen Sieg. Das Bremspedal gab mehrmals nach unten nach und verminderte die Bremsleistung deutlich. „Ich bin zweimal bei der Anfahrt auf Start/Ziel in den Notausgang geschossen und hab dabei Max passieren lassen müssen. Mit links habe ich dann zwar vor jedem Bremsen den Bremsdruck aufbauen können, aber letzte Rille ankern ging nicht mehr. Schade! Gerade in den schnellen Ecken wie in „Blanchimont“ lag der Porsche perfekt auf der nassen Bahn.“ Am Ende kamen beide Fahrzeuge mit weniger als einer Sekunde über’s Ziel.

Das Langstreckenrennen wurde am Nachmittag fliegend gestartet. Wieder fand Jörg die notwendigen Lücken, um sich schon beim Anbremsen „Les Combes“, dem höchsten Punkt der Strecke, auf Platz 2 zu setzen. „Beim Einlenken traf mich dann der Lotus von Cor Euser, der wohl etwas zu optimistisch den Bremspunkt gewählt hatte. Mein Helm schlug heftig gegen den Käfig, sodass mir jetzt ganz schön der Schädel brummt. Glücklicher Weise blieb der Treffer neben einem zerschossenen Seitenteil und einer „fleddernden“ Heckschürze ohne Folgen für die Performance des Porsche.“ Im weiteren Verlauf entwickelte sich wieder ein Zweikampf mit Max Braams im Camaro um die Führung, der erst mit dem Wechsel zu Gunsten von Jörg und Adam entschieden wurde. Noch schneller als die PROsporttruppe war aber die Mannschaft von BMW. Adam jagte daraufhin hinter Ricardo van der Ende her und gab sich bis zum Zielstrich einen Kampf Tür an Tür, den der Holländer mit einer halben Wagenlänge für sich entscheiden konnte.

„Zwei Rennen so knapp verloren ist schon bitter, zumal wir Fahrer ohne Fehler geblieben sind. Aber das nächste Rennen in Anderstorp (Schweden) ist für alle Teams Neuland. Vielleicht drehen wir dann das Ergebnis zu unseren Gunsten.“

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