Das kürzeste 24h-Rennen meiner Karriere

Jörg Viebahn: Regen und Nebel bestimmten 24h-Rennen auf dem Ring

„Es war eine sportliche Herausforderung, die ich gerne eingegangen bin. Fest steht aber auch, dass das mein mit Abstandzeit mein kürzestes 24h-Rennen war“, so lautete das Fazit von Jörg Viebahn nach dem 49. ADAC 24h-Rennen auf dem Nürburgring. Der Langstreckenklassiker ging 2021 lediglich über die Distanz von gut  9,5 Stunden. Viebahn startete in der Eifel gemeinsam mit Andreas Weiland (Frankfurt), Peter Posavac (Duisburg) und Guido Wirtz (Schweiz) im Mercedes AMG GT4 vom Team Schnitzelalm. Im Ziel belegte das Quartett Platz 31 im Gesamtklassement unter 122 Teilnehmern und Rang 2 in der Klasse SP8T.

Das 24h-Rennwochenende begann für Viebahn nicht optimal. „Die Sitzposition hat nicht gepasst. In den ersten Trainings war das Fahren eine Qual. Erst am Abend sind wir dazu gekommen, eine passende Sitzschale zu modellieren.“ So waren die ersten gefahrenen Rundenzeiten auch nicht so richtig gut..

Abends kam dann die nächste schlechte Nachricht. Viebahn: „Wir waren zweimal in der Boxengasse zu schnell, da die Boxeneinfahrtslinie nach vorn verlegt worden war.“ Deshalb wurden alle Zeiten gestrichen, auch die des dritten Zeittrainings, obwohl das zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht absolviert war.

Startfahrer Viebahn ging vom letzten Platz der ersten Startgruppe auf die Reise. „Da der Mercedes einen hohen Topspeed hatte, war dies kein so großes Problem. Aber an diesem Wochenende war in der Eifel nichts einfach. Vor dem Start zogen massiv dunkle Wolken über die Strecke, der große Regen drohte. Viebahn entschied sich für Regenreifen, ein Fehlgriff. Viebahn: „Der Regen kam erst in der vierten Runde. Das war zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt waren die Hinterreifen bereits hinüber.“

Trotzdem gelang Viebahn eine deutliche Positionsverbesserung bis in die Top 30, und das obwohl die Bedingungen durch den Starkregen zeitweise grenzwertig waren. Viebahn: „Der Mercedes ist immer wieder aufgeschwommen, es war wirklich kriminell.“

Anschließend verbesserten sich die Bedingungen, die Strecke trocknete ab. Doch während sich Viebahn für seinen nächsten Einsatz ausruhte, zog Nebel in die Eifel. Um 21.30 Uhr nach genau sechs Stunden unterbrach die Rennleitung den Langstreckenklassiker, der Mercedes lag da auf Position 39. Anschließend folgte das lange Warten. Erst um 11.40 Uhr startete das Feld in einen 3,5 Stunden langen Sprint.

Bei trockenen Bedingungen versuchte das Quartett, die Position noch zu verbessern. Viebahn fuhr den letzten Stint und schaffte es, sich bis an die Top 30 vorzufahren. „Ich habe sogar unseren direkten Konkurrenten in der Klasse eingeholt und mit ihm fair um den Klassensieg gekämpft. Aber leider musste ich in der letzten Runde noch einmal stoppen, da mir zwei Liter Sprit gefehlt haben.“

Auf jeden Fall war er aber zufrieden: „Das kurzfristig aufgestellte Projekt hat auf Anhieb funktioniert. Trotz der widrigen Verhältnisse haben wir das Auto ins Ziel gebracht und ein ordentliches Ergebnis erreicht. Zudem hatte ich relativ viel Fahrzeit. Das nächste Rennen ist der vierte Lauf der Nürburgring Langstrecken-Serie. Mit welchem Team und welchem Auto ich dort fahren werden, steht noch nicht endgültig fest.“

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