„Eine tolle Veranstaltung, die man erlebt haben muss“

Jörg Viebahn fiel bei den 12h Bathurst (Australien) nach vier Stunden aus

„Der Saisonauftakt fand diesmal auf einem anderen Kontinent statt. Auch wenn das Rennen nicht so gelaufen ist, wie wir uns das vorgestellt hatten – der Ausflug nach Australien hat sich auf jeden Fall gelohnt.“, stellte Jörg Viebahn nach Ende des 12-Stunden-Rennens von Bathurst (Australien) fest. Der Engelskirchener war in Down Under mit dem Deutschen Florian Hamprecht, dem Briten Adam Christodoulou und dem Belgier Nico Verdonck auf einem Porsche Cayman GT4 von Prosport Performance bei dem bekannten Langstreckenrennen angetreten. Aber bereits vier Rennstunden musste das Team nach einem Unfalls vorzeitig aufhören. „Schade, es wäre sicherlich mehr möglich gewesen an diesem Wochenende.“

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Zunächst hatte Viebahn mit dem Berg-und-Tal-Kurs in der Provinz New South Wales, in der Nähe von Sydney, zu kämpfen. „Ich habe auf dem Computer die Strecke unzählige Male abgefahren und vor Ort noch an einem Einführungskurs teilgenommen, doch die ersten Runden im Auto waren dann trotzdem nahezu unfassbar. Die Strecke ist ein permanentes Auf und Ab, dazu stehen überall Mauern direkt am Pistenrand. Es hat ein paar Runden gedauert, bis ich mich überwunden habe, schnell zu fahren.“ Ein weiteres Problem wurde ihm schnell bewusst: „Unser Porsche Cayman gehörte zu den leitungsschwächeren Fahrzeugen im Feld. Wenn dann plötzlich von hinten die deutlich schnelleren GT3-Autos angeflogen kamen, war es auf der engen Strecke gar nicht so einfach, Platz zu machen.“

Aber noch etlichen Trainingsrunden kam dann der Spaß zurück. „Wenn man einmal den Dreh heraus hat, macht Bathurst unheimlich Spaß. Dagegen ist selbst die Nürburgring-Nordschleife eine einfache Sache.“ Für das Prosport-Quartett lief es im Training zunächst alles nach Plan. Mit zunehmenden Trainingsrunden wurden die Piloten immer schneller.

Da der GT4-Cayman als einziges Auto in der Klasse gemeldet war, wechselte das Team vor dem Training in eine Klasse mit deutlich stärkeren Autos. Viebahn: „Wir wollten nicht alleine fahren und gegen Konkurrenz antreten. Die Rundenzeiten konnten sich gegen die stärker motorisierten Gegner durchaus sehen lassen.“

Vor dem Zeittraining für die Startaufstellung ging dann alles schief, was schief gehen konnte. Viebahn: „Vor dem Qualifying sollte eine neue Software für das Getriebe aufgespielt werden. Allerdings kollabierte daraufhin der Bordcomputer.“ Anstatt beim Zeittraining anzutreten, wurde der Porsche nach Sydney transportiert, um dort in einer Notoperation zu neuem Leben erweckt zu werden. Denn zuvor hatte er den Dienst komplett verweigert. Dank einer Datenübertragung aus Stuttgart lief der Cayman dann wieder. „Allerdings hatte das Auto dadurch weniger Leistung. Ärgerlich, denn wir hätten uns im 37 Starter großen Feld durchaus eine gute Position erkämpfen können.“

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Die Geschichte von Rennen, das das Team vom letzten Startplatz aus aufnahm, ist kurz erzählt. Viebahn: „Verdonck fuhr einen Doppelturn zum Start. Er hatte sich schnell in die Top 30 vorgearbeitet. Anschließend setzte Hamprecht den Vormarsch fort. Zum Zeitpunkt unseres Ausfalls nach vier Stunden lagen wir bereits auf Platz 20 im Gesamtklassement und auf Rang zwei in der Klasse. Allerdings hat uns dann das Glück gefehlt. Denn ab diesem Zeitpunkt ging es eigentlich nur noch darum, das Auto irgendwie ins Ziel zu bringen. Auf einer Strecke wie Bathurst kannst du nicht permanent angreifen.“

Doch es sollte diesmal nicht klappen. In der 88. Rennrunde konnte Hamprecht noch mit viel Geschick einen Unfall vermeiden, nachdem ihn ein Bentley berührt hatte. Doch nur vier Runden später landete der Porsche nach einem Ausrutscher in der Zielkurve rückwärts in der Mauer. Viebahn: „Das Auto war nicht mehr zu reparieren. Schade, ich wäre gern gefahren, aber solche Sachen passieren. Die Veranstaltung mit den vielen Zuschauern hat enorm Spaß gemacht. Die australischen Rennfans waren toll und die Atmosphäre der echte Wahnsinn. Ich hoffe, ich bekomme noch einmal die Chance, hier zu fahren.“

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