„Erwartungen wurden nicht erfüllt“

Jörg Viebahn liegt nach dem Spa-Wochenende auf Platz drei der GT4-EM

„Es war ein schwieriges Wochenende und die Resultate waren unter dem Strich nicht so gut, wie ich es erwartet hatte“, stellte Jörg Viebahn nach den Rennen sieben und acht der GT4 European Series auf der Traditionsrennstrecke in Spa-Francorchamps (Belgien) fest. Es reichte schließlich nur zu den Plätzen acht und sieben, die zweimal Platz fünf in der EM-Wertung bedeuteten. Nach dem schweren Unfall bei der letzten Veranstaltung auf dem Red Bull Ring (Österreich) hatten die Ärzte dem Engelskirchener grünes Licht für einen Einsatz gegeben. Da aber der Aston Martin Vantage V8 GT4 nicht zur Verfügung stand, musste Viebahn auf dem BMW M3 GT4 von Las Moras Racing ausweichen. Den Wagen fuhr bisher Liesette Braams, die aber aktuell aus gesundheitlichen nicht antreten kann.

GT4 European Series 19.-21.06.2015, Spa

Die beiden freien Trainings dienten zunächst dazu, sich an den neuen Wagen zu gewöhnen. Viebahn: „Ich bin den BMW zwar schon in der letzten Saison gefahren, aber nach dem ich in diesem Jahr bisher nur den Aston Martin an den Start gebracht habe, war es schon eine große Umstellung. Der BMW erfordert eine ganz andere Fahrweise, man muss deutlich sanfter fahren, was mir eigentlich nicht so liegt.“ In den beiden Zeittrainings schaffte es Viebahn dann nicht, eine optimale Runde hinzulegen. „Ich bin einfach zu vorsichtig gefahren. Mir hat etwas die Aggressivität gefehlt, vielleicht noch eine Folge des Unfalls.“ Die Startplätze zwölf und sechs für die beiden Rennen waren auf jeden Fall enttäuschend.

Im ersten Rennen klappte dann auch nicht viel. Da die Strecke nass war und auch immer wieder Regen einsetzte, wurde der Lauf auf Regenreifen absolviert. Viebahn: „Ich hatte keinen guten Start und musste wenig später auch noch hinter einem sich drehenden Porsche fast bis zum Stillstand abbremsen. Danach war ich Letzter und konnte mich nur langsam wieder nach vorn arbeiten.“ Dies gelang, nachdem Viebahn dann endlich einen vernünftigen Rhythmus auf der Strecke gefunden hatte. Der Pflichtboxenstopp zur Rennmitte verdarb endgültig das Rennen. Viebahn war bei der Einfahrt in die Boxengasse durch eine Unachtsamkeit zu schnell und kassierte eine Durchfahrtsstrafe.

Damit war die Hoffnung auf einen Podiumsplatz dahin. „Ich konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben, aber mehr als Rang fünf in der EM-Wertung war nicht mehr drin. Anfangs war ich zu defensiv unterwegs und der Fehler beim Boxenstopp hat alles ruiniert.“ Aber auch bei Lauf zwei lief nicht alles nach Plan.

Nach einem Platzregen stand die ganze Strecke unter Wasser, sodass der Start hinter dem Safety-Car erfolgte. „Ich habe zunächst meine Position gehalten, konnte mich aber nicht weiter nach vorn arbeiten, da durch die Gischt der vorherfahrenden Autos die Sicht extrem schlecht war.“ Als Viebahn sich um einige Positionen verbessern konnte, war die Spitze schon längst enteilt und zudem hatte er die Regenreifen, bei denen zudem der Luftdruck zu hoch war, stark strapaziert. Als dann gegen Rennende die Strecke abtrocknete, war der Engelskirchener dann chancenlos als von hinten die Konkurrenz nachrückte. So blieb am Ende erneut nur Rang fünf für die EM-Wertung.

Durch die beiden enttäuschenden Resultate fiel Viebahn im EM-Klassement auf Rang drei zurück. „Das waren nicht die Ergebnisse die ich einfahren wollte. Einerseits musste ich mich zunächst auf den BMW einschießen und andererseits war ich wohl aufgrund des Unfalls nicht von Beginn an topfit. Das war nicht mein Wochenende. Dazu kommt noch, dass die Balance oft Performance wohl nicht stimmt. Die Camaras sind deutlich überlegen und die anderen Fahrzeuge sind auch sehr schnell. Gegenüber den anderen BMW war ich klar konkurrenzfähig. In Rennen eins hätte ich Dritter und damit schnellster BMW werden können. In Lauf zwei war Ricardo van der Ende im Ekris-BMW besser als ich. Aber den Rest hatte ich unter Kontrolle.“

Die Hoffnung auf den EM-Titel ist verschwunden. Viebahn: „Die beiden Camaros fahren konstant schneller und sind sehr zuverlässig. Da besteht keine Möglichkeit mehr heranzukommen. Bei den letzten zwei Veranstaltungen gibt es nur noch das Ziel, vielleicht ein Rennen zu gewinnen und im Endklassement unter die besten Drei zu kommen. Ich bin schließlich Realist.“

Rennen 1

  1. Pavel Lefterov (BG)                                    Lotus Evora GT4
  2. Ducan Huisman/Sandor van Es (beide NL)             Chevrolet Camaro GT4
  3. Marcel Nooren/Jelle Beelen (beide NL) Chevrolet Camaro GT4
  1. Jörg Viebahn (D) BMW M3 GT4

Rennen 2

  1. Pavel Lefterov (BG) Lotus Evora GT4
  2. Ducan Huisman/Sandor van Es (beide NL) Chevrolet Camaro GT4
  3. Marcel Nooren/Jelle Beelen (beide NL) Chevrolet Camaro GT4
  1. Jörg Viebahn (D) BMW M3 GT4

GT4-Europameisterschaft (nach 8 Rennen)

  1. Marcel Nooren/Jelle Beelen (NL/NL) Chevrolet Camaro GT4             162 Punkte
  2. Duncan Huisman (NL) Chevrolet Camaro GT4                      130 Punkte
  3. Jörg Viebahn (D) Aston Martin Vantage/BMW M3 111 Punkte

 

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