Rückschlag im Titelkampf der GT4-EM

Auftritt in Spa-Francorchamps ohne gewünschten Erfolg

Optimistisch war Jörg Viebahn zu den Läufen fünf und sechs der GT4-Europameisterschaft angereist, die im Rahmen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps stattfanden. Da der belgische Traditionskurs zu seinem Lieblingsstrecken zählt, hoffte er auf einen Sieg und eine deutliche Verbesserung der Ausgangsposition für eine erfolgreiche Titelverteidigung. Doch davon ließ sich an diesem Wochenende nur wenig umsetzen.

Das Qualifying verlief für den Engelskirchener, der mit seinem niederländischen Partner Bertus Sanders wieder den Porsche GT4 von PROsport Performance steuerte, fast wunschgemäß. Viebahn stellte den Porsche für das erste Rennen mit einer Zeit von 2.34,521 Minuten auf die Pole-Position, Sanders erkämpfte für Lauf zwei Rang vier. Viebahn: „Das hat gut funktioniert. Die Runde war in Ordnung, wenn auch nicht perfekt. Da ich deutlich schneller als im freien Training war, habe ich anschließend die Reifen für das Rennen geschont Eine noch schnellere Runde wäre durchaus möglich gewesen.“

Viebahn Spa 5

Noch vor dem regulären Start im ersten Lauf setzte dann Viebahns Pechsträhne ein. „Als Polesetter bestimme ich normalerweise bei einem rollenden Start das Tempo des Feldes vor der Startlinie. Aber das scheint hier keinen der anderen Fahrer interessiert zu haben. Schon vor der Linie waren etliche Autos an mir vorbei. Auch die Rennleitung hat nicht reagiert. Als mich dann noch ein Konkurrent in der ersten Kurve am Hinterrad getroffen und mich umgedreht hat, war das Rennen für mich gelaufen. Ich war mit großem Abstand Letzter.“

Anschließend war der PROsport-Porsche das mit Abstand schnellste Fahrzeug im Feld, aber das war nur ein schwacher Trost. Schließlich lag Viebahn schon wieder auf Rang vier, als der nächste Rückschlag kam. Kurz vor der Boxenstopp mit Fahrerwechsel wurde nach einem Unfall das Safety-Car auf die Strecke geschickt. Durch ein Funkproblem behindert konnte Viebahn erst eine Runde zu spät die Box ansteuern. Dadurch fiel das PROsport-Duo wieder an das Ende des Feldes zurück. Sanders arbeitete sich in der verbleibenden Zeit noch bis auf Platz sechs vor.

„Das war sicherlich nicht unser Wunschergebnis, zumal unsere Hauptkonkurrenten auf den Titel, Ricardo van der Ende und Bernhard von Oranje, gewonnen haben. Unter normalen Umständen hätten wir das Rennen gewinnen können, wären aber auf jeden Fall aufs Podium gefahren“, äußerte Viebahn nach dem missglückten Auftritt.

Im zweiten Lauf sollte es dann noch schlimmer kommen. Zunächst konnte Sanders seine vierte Position im Rennen souverän halten. Auch der Rückstand zu den Führenden war gering genug. Zudem waren die Meisterschaftskandidaten van der Ende/von Oranje nach einer Kollision und einem anschließenden Reifenschaden weit zurückgefallen. Plötzlich schien das Glück wieder zu Viebahn zurückzukommen. „Unser Plan hätte funktionieren können. Ich wollte angreifen und ein Podiumsplatz wäre realistisch gewesen.“ Doch bereits in der Runde nach dem Fahrerwechsel blieb der Porsche mit einem Getriebeschaden auf der Strecke stehen. „Mein Kollege hatte mich schon auf Getriebeprobleme hingewiesen, dann blieb der erste Gang stecken. Das wars“, so Viebahn. „Wir müssen das Wochenende jetzt möglichst schnell vergessen und nach vorn schauen. Es gibt noch sechs Rennen und wir haben ja auch noch zwei Streichresultate.“

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