Unfassbar und niederschmetternd

Kein zählbares Ergebnis für Jörg Viebahn bei der ADAC GT4 Germany

„Ich weiß nicht, was ich zu diesem Wochenende sagen soll. Beim ersten Rennen sind wir mit einem technischen Defekt ausgefallen. Beim zweiten Rennen konnten wir erst gar nicht antreten. Das ist kein Motorsport, das ist pure Frustration“, stellte Jörg Viebahn resignierend nach der dritten Veranstaltung der ADAC GT4 Germany im niederländischen Zandvoort fest.

Der Engelskirchener startete auf dem niederländischen Dünenkurs wie gewohnt im neuen Aston Martin Vatange GT4 eingesetzt von Prosport Performance mit seinem Stammpartner Joonas Lappalainen (Finnland). Viebahn: „Zunächst lief an diesem Wochenende alles normal nach Plan. In den freien Trainings haben wir ein Setup für das Fahrwerk erarbeitet.“ Im Qualifying hatte Viebahn dann Pech. „Zweimal wurde ich auf einer schnellen Runde von der roten Flagge eingebremst. Beide Zeiten waren nicht gültig. So blieb nur Startplatz 16 für das erste Rennen. Was mit dem Auto möglich war, hat dann mein Partner Lappalainen mit Startplatz 7 im zweiten Zeittraining gezeigt. Allerdings fehlt uns zur Spitze aktuell immer noch fast eine Sekunde, daran gilt es zu arbeiten.“

In Lauf eins lief es dann zunächst gut. Viebahn: „Ich hatte einen starken Start und konnte mich in der ersten Runde auf Platz 8 vorarbeiten. Später habe ich dann wieder ein paar Positionen verloren, nachdem mich ein Konkurrent in den Dreck geschubst hat.“ Die echten Probleme begannen dann zur Mitte des Rennens. Viebahn: „Der Motor hat dramatisch an Leistung verloren. Es fühlte sich zunächst an, als regle die Traktionskontrolle übermäßig. Doch der Leistungsverlust wurde immer größer, auch nachdem ich alle Assistenzsysteme komplett deaktiviert hatte. Gegen Ende meines Stints ist zusätzlich eine Verschraubung der Ölversorgung des Differentials geplatzt, woraufhin ich das qualmende Auto in der Box abgestellt habe.“

Nach dem Rennen ging es an die Ursachenforschung, da das Team beim zweiten Lauf einen Tag später an den Start gehen wollte. Viebahn: „Die Prosport-Mannschaft hat die ganze Nacht gearbeitet und alles getauscht, was möglich war. Aber der Fehler war am Ende immer noch da. Irgendetwas in Bereich der Benzinzufuhr hat nicht funktioniert. Zwar konnten wir das auf den Daten nachvollziehen, aber keine mechanische Ursache lokalisieren. Ein Start am Sonntag war somit sinnlos.“

Aktuell ist der Frust des Teams riesengroß, zumal neben dem Hauptproblem auch wieder andere Themen auftraten, die eigentlich schon gelöst sein sollten. Viebahn: „Dieses Wochenende hat uns keinen Schritt vorwärts gebracht. Wir graben uns durch 1000 Themen und fangen danach wieder von vorne an. Prosport hat in den letzten Wochen die Autos komplett zerlegt, jedes Detail analysiert und unglaublich viele Probleme dokumentiert. Das Auto ist technisch schlicht eine Katastrophe. Leider erlaubt das Reglement nicht, dass wir als Team Komponenten eigenständig gegen funktionsfähige Einheiten austauschen. Dazu bedarf es der Anpassung der Homologation durch den Hersteller, der sich leider sehr schwer tut, dies zu akzeptieren. Sollte Aston Martin nicht kurzfristig zur Einsicht gelangen, müssen wir überlegen, ob ein weiteres Engagement  – die nächste Veranstaltung findet bereits am kommenden Wochenende am Nürburgring statt – überhaupt Sinn macht. Prosport als Team und wir Fahrer verlieren ohne Schuld jegliche Reputation. Wir kommen nicht zur Rennstrecke, um uns jedes Mal ab watschen zu lassen.“

 

Kommentare sind deaktiviert