Viebahn mit Top-Zeiten, aber ohne Top-Resultate

GT4-EM-Finale auf dem Nürburgring – Spiegelbild der Saison

„Die letzten Rennen haben den Verlauf der gesamten Saison wider gespiegelt. Es gab gute Ansätze, aber am Ende ist nur wenig Zählbares dabei herausgekommen“, lautete das ernüchterte Fazit von Jörg Viebahn nach dem Saisonfinale der GT4 European Series 2018 auf dem Nürburgring. Mit seinem Partner John-Louis Jasper hatte er in einem Audi R8 LMS GT4 von Phoenix Racing in den beiden Rennen die Plätze 27 und 10 belegt. In der Pro-Am-Klasse bedeutete dies die Ränge 7 und 4. „Das waren nicht die Ergebnisse, die ich mir gewünscht hatte. Meine Rundenzeiten waren gerade im zweiten Rennen top, aber das hat nicht zu den erhofften Platzierungen geführt.“

In den freien Trainings lief es für Viebahn zunächst gut. Platz 10 in der Zeitentabelle war zufriedenstellend. Viebahn: „Wir haben im Team zunächst verschiedene Abstimmungen ausprobiert. Wir haben für die Rennen eine gute Lösung gefunden und die gefahrenen Zeiten auf gebrauchten Reifen waren auch nicht schlecht.“ Das Qualifying ging dann wieder einmal für den Engelskirchener schief. Die Startpositionen 22 und 27 für die beiden Rennen waren nur wenig zufriedenstellend. Viebahn: „Wir sind mit der Fahrwerksabstimmung zu sehr auf Sicherheit gegangen und haben zu wenig riskiert. Dadurch haben wir nicht die Rundenzeiten der Konkurrenz geschafft. Einziger Trost war, dass wir für die Rennen ein gutes Auto hatten.“

Viebahn fuhr den Start im ersten Rennen mit insgesamt 45 Teilnehmern. Zunächst lief alles nach Plan. Kontinuierlich arbeitete sich der Engelskirchener nach vorn und lag kurz vor dem obligatorischen Boxenstopp mit Fahrerwechsel bereits auf Platz 12. Doch dann bekam das Team eine Durchfahrtsstrafe. Viebahn: „Ich sollte unter gelber Flagge überholt haben. Wie sich später herausstellte, konnte ich die Flagge an dieser Stelle überhaupt nicht sehen. Auf jeden Fall war unser Rennen nach der Entscheidung gelaufen.“

Das zweite Rennen begann für das Duo Viebahn/Jasper optimal. Nach einem Unfall in der Startrunde blieb lange das Safety-Car auf der Strecke. Viebahn: „Dadurch blieb das Feld zunächst eng zusammen. Was für uns in der zweiten Rennhälfte Vorteile bedeutet hätte. Als das Rennen dann aber frei gegeben wurde, verloren wir noch eine Menge Zeit, da Jasper das Tempo der Spitze nicht annähernd halten konnte.

Viebahn übernahm den Audi auf Position 22 und startete anschließend eine sehenswerte Aufholjagd. Im Ziel lag er auf Rang 10 in der Gesamtwertung und Platz 4 in der Pro-Am-Wertung. Viebahn: „Es lief auf der Strecke recht gut. Ich konnte schnell Plätze gutmachen und die Rundenzeiten der Spitze fahren. Leider hat es nicht mehr gereicht, die Konkurrenz in der Klasse einzuholen. Am Schluss haben mir nur drei Sekunden gefehlt, um aufs Podium zu kommen.“

Damit ist die GT4-Saison für den Engelskirchener beendet. Platz zehn in der Pro-Am-Wertung war sicherlich nicht das angestrebte Ziel. Viebahn: „Insgesamt war die Saison enttäuschend. Das Paket war vielversprechend. Aber letztlich blieben durch verschiedene Ereignisse die erhofften Ergebnisse aus. Aber das Thema muss ich jetzt abhaken und überlegen, was man im nächsten Jahr besser machen kann.“

Kommentare sind deaktiviert